Der Kampf um das Heilige Land ist noch nicht vorbei. Jerusalem gehört den drei Weltreligionen und aus den Kreuzzügen von damals ist ein kalter, taktischer Krieg geworden.

DIE KREUZZÜGE

Der Erste Kreuzzug dauerte von 1095 bis 1099 und endete mit der Einnahme Jerusalems. Obgleich noch sechs weitere Kreuzzüge folgten, führte nur der erste zum Ziel – die Vertreibung der Moslems aus Jerusalem. Die Ritter gründeten daraufhin vier Kreuzfahrerstaaten: das Königreich Jerusalem, die Grafschaft Edessa, das Fürstentum Antiochia und die Grafschaft Tripolis.

Knights of Templar Order

Knights of Templar Order

Im Rahmen der folgenden Kreuzzüge lief vieles schief, so dass das Königreich Jerusalem wieder zerfiel und die katholischen Kreuzritter im Ende sogar den Untergang der oströmischen Macht verantworteten. Dies passierte im vierten Kreuzzug, als den Rittern das Geld ausging und sie auf die verrückte Idee kamen, Konstantinopel zu plündern.

DER KAMPF UM DAS HEILIGE LAND GEHT WEITER

DER SPIEGEL vom 23.12.2022

DER SPIEGEL vom 23.12.2022

Um Vergangenheit und Gegenwart besser zu verstehen, ist es hilfreich, einige Begriffe zu klären.

MOLUKKEN und MAMLUKEN

Die Molukken sind eine indonesische Inselgruppe zwischen Sulawesi und Neuguinea. Die Molukken tragen den Beinamen Gewürzinseln“, da Gewürze die Grundlage eines profitablen Handels waren.

Mamluken waren in vielen islamischen Herrschaftsgebieten Militärsklaven zentralasiatischer oder osteuropäischer Herkunft – vornehmlich Türken und Tscherkessen.

Von den Abbasidenkalifen als Machtfaktor institutionalisiert, nutzten sie ihre dominierende Stellung als Heerführer und Königsmacher ab dem 9. Jahrhundert nicht selten, um eigene Reiche zu begründen. Die beiden bedeutendsten dieser Reiche waren das zeitweise fast ganz Indien beherrschende Sultanat von Delhi (1206–1526) und das ägyptische Sultanat der Bahri- und Burdschi-Mamluken. Letzteres wurde 1517 – nach 267-jährigem Bestehen – von den Osmanen unterworfen, doch blieben Mamluken in Ägypten noch bis zur Invasion Napoleons 1798 und ihrer endgültigen Beseitigung durch Muhammad Ali Pascha (1811) als lokale Herrscherelite bestehen.

Auch die Leibgarde Saladins bestand aus Soldaten, die meist als Christen im Kindes- und Jugendalter versklavt und durch Zwangskonversion zum Islam und Schulung als Reitersoldaten auf ihren Dienst vorbereitet wurden. Sie waren meist dem Herrscher ergeben. Sie konnten die Freiheit erlangen und dann ihrerseits Mamluken erwerben und an sich binden.

SARAZENEN

Seit dem dritten Jahrhundert wurde die Bezeichnung synonym mit Arabes Scenitae (gr. Σκηνῖται) verwendet, die sich ihrerseits als „Zelt-Araber“ verstehen lässt, aber wohl in keinem etymologischen Zusammenhang mit Sarakēnoí steht. Seit dem sechsten Jahrhundert bezeichnete Sarakēnoí in Byzanz alle arabisch sprechenden Völker.

Als zu Beginn des 15. Jahrhunderts in romanischen und deutschsprachigen Ländern erstmals Gruppen der ursprünglich aus Indien stammenden, über Byzanz und den Balkan zugewanderten Roma auftauchten und von der einheimischen Bevölkerung als Angehörige eines fremden, dunkelhäutigen und aus dem Osten stammenden Volkes wahrgenommen wurden, wurde neben anderen Bezeichnungen wie „Ägypter“, „Zigeuner“ (beides schon im byzantinischen Sprachgebrauch vorgebildet), „Heiden“ und „Tataren“ zuweilen auch die Bezeichnung „Sarazenen“ für Roma verwendet, so hauptsächlich in romanischen Sprachen, und unter deren Einfluss dann im 15. Jahrhundert vereinzelt auch im Deutschen.

MAUREN

Als Mauren (spanisch moros) werden all jene in Nordafrika – teilweise als Nomaden – lebenden Berberstämme verstanden, die vom 7. bis ins 10. Jahrhundert von den Arabern islamisiert wurden und diese bei ihrer Eroberung der Iberischen Halbinsel als kämpfende Truppe unterstützten. Doch ist damit keine homogene Volksgruppe gemeint – die Truppen, die als erste auf das europäische Festland vordrangen, bestanden nur zur Minderheit aus Arabern; der größte Teil der Truppen bestand aus Berbern, die im Gebiet der heutigen Maghreb-Staaten Tunesien, Algerien und Marokko beheimatet waren. Im späteren Mittelalter, insbesondere seit der Zeit der Kreuzzüge, nannte man die Mauren vornehmlich „Sarazenen“.

Die Etymologie des Begriffs ist nicht endgültig geklärt. Neben der Herleitung von griechisch mauros „dunkel“ kommt auch die Herkunft aus einer nordafrikanischen Berbersprache in Betracht. Die Mauren waren ihrerseits Namensgeber für das antike Reich Mauretanien, die römischen Provinzen Mauretania Caesariensis und Mauretania Tingitana sowie für den modernen Staat Mauretanien.

Die Bezeichnung „Mohr“ ist im Althochdeutschen des 8. Jahrhunderts in der Form mōr belegt, im Mittelhochdeutschen als mōr oder mōre. Es bezeichnete zunächst einen Mauren, also einen „Bewohner Mauretaniens (Marokkos), Äthiopiens“, dann auch einen Menschen mit dunkler Hautfarbe, und ist eine Entlehnung aus lateinisch Maurus, „Bewohner der nordafrikanischen Provinz Mauretanien, Maure, Nordwestafrikaner“.

DAMASKUS

Die syrische Hauptstadt Damaskus ist vermutlich die älteste noch bewohnte Hauptstadt der Welt. Damaskus wird in der Bibel erstmals im 1. Buch Mose (Gen 14,15 ) erwähnt.

Nachdem es kurzzeitig dem Neubabylonischen Reich unter Nebukadnezar II. (604–562 v. Chr.) angehörte, fiel Damaskus an das achämenidische Perserreich. Strabon (16,2,20) beschreibt es als dessen bedeutendste und glänzendste Stadt.

Hellenistisches Damaskus 333 bis 63 v. J.-C.

Parmenion, ein General Alexanders des Großen, eroberte Damaskus 332 v. Chr. und erbeutete dabei den Staatsschatz des Dareios. Damaskus wurde dem Alexanderreich eingegliedert und dadurch eine makedonische Kolonie; im Norden und Osten der aramäischen Stadt entstand eine griechische Siedlung.

Unter der Herrschaft der Seleukiden wurde Damaskus ausgebaut und befestigt und 111 v. Chr. von Antiochos IX. zur Hauptstadt von Phönikien und Koilesyrien erhoben. 85 v. Chr. gelang den Nabatäern unter König Aretas III. die Eroberung von Damaskus. Sie konnten sich bis 66 v. Chr. halten, als ganz Syrien unter Pompeius erobert und dem römischen Reich eingegliedert wurde.

Römisches Damaskus ab 64 v. Chr.

Vermutlich trat Damaskus in der folgenden Zeit der Dekapolis bei. Von Marcus Antonius wurde Koilesyrien und damit auch Damaskus 38 v. Chr. (zusammen mit weiteren Reichsteilen) an Kleopatra VII. von Ägypten verschenkt.

Damaskus im zweiten Kreuzzug

Die Belagerung begann am 23. Juli 1148. Angesichts dieser Bedrohung beschlossen die buridischen Herrscher der Stadt, ihren bisherigen Feind Nur ad-Din um Hilfe zu bitten. Als der Emir mit einem Entsatzheer nahte, mussten die durch Wassermangel und Uneinigkeit der Befehlshaber geschwächten Kreuzfahrer die Belagerung nach nur vier Tagen abbrechen und sich nach Jerusalem zurückziehen. Alle Seiten fühlten sich gegenseitig betrogen.

BYZANTINISCHE ZEIT

Ab 395 und der Teilung des Römischen Reiches wurde Syrien eine Provinz des Oströmischen Reiches. Damaskus behielt zu dieser Zeit seine ganze wirtschaftliche und strategische Bedeutung.

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/chronik/oesterreich/311153_Von-Byzanz-bis-Istanbul.html

DIE DREI KÖNIGE

Konrad III. (* 1093 oder 1094; † 15. Februar 1152 in Bamberg) aus dem Adelsgeschlecht der Staufer war 1116/20 Herzog in Franken, 1127–1135 Gegenkönig von Lothar III. und 1138–1152 König im römisch-deutschen Reich.

Ludwig VII., genannt der Jüngere (französisch Louis VII le Jeune; * 1120; † 18. September 1180 in Paris) aus der Dynastie der Kapetinger, war von 1131 – ab 1137 als Alleinherrscher – bis 1180 König von Frankreich.

Balduin III. (* 1131; † 10. Februar 1162) aus dem Haus Château-Landon (England) war König von Jerusalem ab 1143.

Die drei Könige

Die drei Könige

DEUTSCHER VEREIN VOM HEILIGEN LANDE

Die Gründung erfolgte am 30. Juli 1895 während der Generalversammlung des Vereins. Dies wurde durch Verschmelzung des 1855 auf Initiative des Kölner Domkapitulars Gottfried Strauß gegründeten Vereins vom Heiligen Grabe und des 1885 gegründeten Palästinavereins der Katholiken Deutschlands konstituiert. Präsident des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande ist der jeweilige Erzbischof der Erzdiözese Köln, derzeit Rainer Maria Kardinal Woelki.

https://www.dvhl.de/

MALTESER

Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden ist ein Völkerrechtssubjekt „sui generis“. Über Jahrhunderte übte der Orden staatliche Gewalt über seine Hauptsitze Rhodos (1309-1522) und Malta (1530-1798) aus. Mit der Eroberung Maltas durch Napoleon 1798 ging diese Periode zu Ende, durch den Wiener Kongress wurde aber der Weiterbestand seiner Souveränität bzw. Völkerrechtssubjektivität bestätigt. Seit 1834 hat der SMRO seinen Sitz in Rom. Der Orden unterhält heute diplomatische Beziehungen zu über 100 Staaten und ist bei diversen internationalen Organisationen durch Beobachtermissionen vertreten. Wie spricht man einen echten Malteser-Ritter und Botschafter eines Ordens an, der als einziger Orden vom Papst in den Stand eines Staates erhoben wurde? „Sagen Sie einfach nur Exzellenz“, erklärt Douglas Graf von Saurma-Jeltsch.

Hospitaler Orden

Hospitaler Orden

Der in Marburg in Hessen geborene Graf gehört einem alten schlesischen Adelsgeschlecht an und ist seit fünf Jahren Botschafter des „Souveränen Ritter- und Hospitalordens vom Heiligen Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos und von Malta“ – kurz Malteserorden – in Litauen. Regierungssitz des Souveränen Malteserordens ist Rom, genauer gesagt der exterritoriale Magistralpalast in der Via Condotti 68 und eine zugehörige Magistralvilla (Villa Malta) auf dem römischen Aventin am Piazza dei Cavalieri di Malta mit 4.000 Quadratmeter Land, die neben der Ordenskirche auch die Botschaften in Italien und beim Heiligen Stuhl beherbergt.

Der Malteserorden ist somit der kleinste Staat der Welt. Wegen seiner politischen Neutralität werden seine Diplomaten in allen Konfliktregionen als Mittler und Vermittler akzeptiert. Ihr Einfluss ist weit größer als ihr öffentlicher Bekanntheitsgrad.

Ritter Dr. Buhlmann weiter: „Wir sind lediglich so etwas wie die humanitäre schnelle Eingreiftruppe der katholischen Kirche. Über seine weltweit tätige Auslandsarbeit unter dem Namen Malteser International ist der Orden in der Lage, innerhalb von 24 Stunden überall in Katastrophengebieten unsere Zelte aufzubauen und mit der humanitären Nothilfe zu beginnen. Die Zentrale dafür steht übrigens in Köln.