Dissoziative Identitätsstörung im Alltag oder der ganz normale Wahnsinn auf dem Weg zur Schule. Da glauben wir jemanden zu kennen und … Pustekuchen. Urplötzlich konfrontiert er/sie/es uns mit einem völlig neuen Gesicht. Was ist da bloß passiert? Oder ist das normal? – und – bin ich auch so?

WAHNSINN

Schon wieder bin ich auf dem Weg zur Schule. Im Auto zwei Jungs im Alter von 12 Jahren, die sich auf der Rückbank intensiv über die aktuellen Spielertransfers im internationalen Profi-Fußball austauschen. Der Weg zum Ziel ist gespickt mit roten Ampeln, unüberwindbaren Hindernissen in Form von Baustellen und unberechenbaren Verkehrsteilnehmern:innen. Ist das etwa die Dissoziative Identitätsstörung im Alltag? Nein. Das ist nur der ganz normale Wahnsinn.

What you drive is what you are

What you drive is what you are

 

Wir sind keine normalen Menschen mehr. Wir sind weder normal, noch gehören wir weiterhin der Gattung MENSCH an. Man nennt uns „Verkehrsteilnehmer“ und somit besitzen wir mindestens drei Persönlichkeiten.

DIE DREI IDENTITÄTEN

Wenn wir planlos und ohne schlechte Gedanken aus dem Haus gehen, sind wir FUSSGÄNGER. Wir benutzen gerne den Bürgersteig und freuen uns, wenn Autos nicht darauf parken, Hunde nicht darauf kacken und eScooter nicht quer darauf im Weg liegen. Sollten wir nur Teilzeit-Fußgänger sein, weil wir auf dem Weg zu unserem Parkplatz sind, stehen wir kurz vor unserer ersten Transformation.

DIE MUTATION

Sobald wir uns in unser Auto gesetzt haben, mutieren wir zum Autofahrer. Ab sofort stehen Fußgänger nur noch im Weg, sind verantwortlich für rote Ampeln und verschmutzen die Gehwege. Aber OK, sie sind nunmal die Schwächsten im Straßenverkehr und deshalb behalte ich sie als umsichtiger Autofahrer im Auge. An meine Vergangenheit als Fußgänger kann ich mich ab sofort nicht mehr erinnern. Muß ich nicht. Will ich auch nicht. Aber was ist, wenn wir vom Fußgänger zum Radfahrer mutieren?

Franquin

Franquin und die Radfahrer

 

OMG !!!

Ab sofort erinnern wir uns an gar nichts mehr. Autos, Lastwagen, Senioren, Kinder … alles Feinde. Als Radfahrer bin ich mit einem ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex ausgestattet und dafür muss ich mich hier und jetzt und bei jeder Gelegenheit revanchieren. Mit Tempo 60 geht’s über den Radweg. Fußgänger werden rücksichtslos aus dem Weg geklingelt, geschrien oder getreten. Einbahnstraßen, Ampeln, Zebrastreifen und auch Fußgängerzonen haben keine Bedeutung mehr. Die Straße wird zum Schlachtfeld und ich als Radfahrer werde diesen Kampf gewinnen.

QUELLE

Eine schwere Form der Dissoziativen Störung ist die Dissoziative Identitätsstörung, auch Multiple Persönlichkeitsstörung genannt. Bei der Dissoziativen Identitätsstörung ist die Persönlichkeit in verschiedene Teile aufgespalten – die verschiedenen Identitäten wechseln sich miteinander ab und können sehr unterschiedlich sein, mit jeweils eigenen Verhaltensmerkmalen und eigenem Gedächtnis.

https://www.traumazentrum-durbach.de/traumafolgestoerungen/dissoziative-stoerung/#was-ist-eine-dissoziative-stoerung

Torben, schau doch mal

Torben, warum guckst Du denn nicht?